ZÄMEGOLAUFE startete als ein Projekt der Universität Zürich. Es wurde in den Jahren 2015 bis 2018 in der Pilotstadt Wetzikon zusammen mit der Bevölkerung entwickelt, um die körperliche Aktivität bei älteren Menschen zu fördern. Regelmässige Bewegung und soziale Kontakte helfen, länger unabhängig zu bleiben und die Lebensqualität zu erhalten – selbst bei chronischen Krankheiten.

ZÄMEGOLAUFE ist nun ein regional verankertes Angebot, welches bereits in 22 Gemeinden in den Kantonen Zürich, Solothurn und St. Gallen zusammen mit freiwillig engagierten Personen 60+ aufgebaut werden konnte. Regelmässig treffen sich dort Menschen, die mal gemütlich, mal zügig auf Parcours von 2 bis 10 km Länge zusammen unterwegs sind. Die Parcours sowie die aktuelle Agenda finden Sie unter Ihrer Gemeinde.

Blog zu ZÄMEGOLAUFE der Universität Zürich «Wie bleibt man im Alter in Bewegung, auch wenn es mal hier und da zwickt und zwackt?»


Wissenschaftlicher Hintergrund

Viele bisher untersuchte Massnahmen zur Erhöhung der körperlichen Aktivität waren nicht ausreichend wirksam, da sie lediglich auf das Individuum ausgerichtet waren. Neuere Untersuchungen zeigen aber, dass neben dem Gesundheitszustand und der Motivation eines Einzelnen auch die gebaute und natürliche Umgebung, das soziale Umfeld und moderne Kommunikationsmittel eine wichtige Rolle für die körperliche Aktivität spielen. Die Forschungsgruppe der Universität Zürich unter der Leitung von Prof. Milo Puhan hatte das Ziel, eine innovative, gemeindebasierte Intervention zur Förderung körperlicher Aktivität zu entwickeln, die mehrere dieser Einflussfaktoren berücksichtigt, diese in einer Schweizer Stadt (Wetzikon) unter aktiver Beteiligung älterer Menschen zu implementieren und die Wirksamkeit, Machbarkeit, Akzeptanz und langfristige Nachhaltigkeit zu evaluieren.

Ein grosses Anliegen der Forschungsgruppe um Prof. Milo Puhan war zusätzlich, dass ZÄMEGOLAUFE auch nach dem Rückzug des Studienteams selbsttragend von den Teilnehmenden in Wetzikon durchgeführt werden kann.

Resultate
ZÄMEGOLAUFE wurde in Wetzikon erfolgreich implementiert und im Jahr 2017 den Teilnehmenden übergeben. Seither wird ZÄMEGOLAUFE durch das freiwilliges Engagement ehemaliger Studienteilnehmenden und immer  wieder neu dazu kommenden Menschen aus Wetzikon erfolgreich getragen.
Die entsprechende Studie dazu (CAPACITY) wurde im April 2019 im International Journal of Public Health veröffentlicht.

Download der Studie CAPACITY (Abstract)

Download der Studie CAPACITY (Abstract)

Multiplikation und Weiterentwicklung
Die positiven Erfahrungen aus der Pilotstadt Wetzikon haben das Team der Universität Zürich dazu bewogen, ZÄMEGOLAUFE an zwei weiteren Standorten aufzubauen. Im April 2018 begann die Einführung von ZÄMEGOLAUFE in Uster und Horgen und deren Evaluation. Für die weitere Verbreitung wurde ZÄMEGOLAUFE an das Netzwerk für Bewegung und Begegnung übergeben, welches von einem Expertenbeirat mitgetragen wurde, bestehend aus Vertretenden des EBPI und Delegierten der Zielgruppe. Nach der erfolgreichen Multiplikationsphase im Kanton Zürich bestand das Ziel darin, ZÄMEGOLAUFE mit finanzieller Unterstützung und aktiver Mitarbeit der Beisheim Stiftung in den nächsten Jahren erfolgreich auf weitere Kantone auszuweiten. Dazu haben das Netzwerk für Bewegung und Begegnung und die Beisheim Stiftung den Verein ZÄMEGOLAUFE gegründet. Im September 2021 wurde ZÄMEGOLAUFE vollständig in den Verein überführt und konnte auf die Kantone St. Gallen und Solothurn ausgeweitet werden. Seit September 2023 ist die Schweizerische Gesundheitsstiftung RADIX als neue Trägerin für die Umsetzung zuständig. Mit der Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der Beisheim Stiftung sowie weiterer finanziellen Unterstützung von Gesundheitsförderung Schweiz und der Asuera Stiftung soll ZÄMEGOLAUFE in den nächsten Jahren schweizweit multipliziert werden.